DyRiAS-Schule
DyRiAS-Schule analysiert das Verhalten von (ehemaligen) SchülerInnen hinsichtlich des Risikopotentials. Dabei geht es ausschließlich um auffällige Personen, die beispielsweise durch Gewaltdrohungen oder Amokfantasien aufgefallen sind.
DyRiAS ist für Fachleute aller Berufsgruppen geeignet, die sich mit der Risikoeinschätzung und dem Fallmanagement in ihrem jeweiligen Feld beschäftigen. Diese Berufsgruppen müssen - oft ohne forensische Zusatzausbildung - das Gewaltrisiko einer Person einschätzen. DyRiAS macht dies möglich.
Welche Vorteile bietet mir DyRiAS-Schule?
- Risikoeinschätzung für Fälle von Amok und zielgerichteter Gewalt gegen sich oder andere in einem schulischen Kontext auf dem aktuellsten Stand der Forschung
- Risikoeinschätzung bei Amok- oder Todesdrohungen durch Jugendliche im schulischen Kontext
- Analyse der suizidalen Gefährdung von Jugendlichen
- Fallbegleitende und strukturierte Risikoanalyse
- Erkennen von gefährlichen Fallentwicklungen
- Detaillierter Fallbericht
- Fallzusammenfassung anhand spezifischer Risikofaktoren
- DyRiAS-Risikoauswertung als Basis für Fallmanagement und Netzwerkarbeit
Die wissenschaftliche Grundlage von DyRiAS-Schule beruht auf der Auswertung von über 250 wissenschaftlichen Publikationen zu Tötungsdelikten, Amok, School Shootings, Bedrohungsmanagement und Risikoeinschätzung. DyRiAS-Schule basiert zudem empirisch auf der detaillierten Analyse von internationalen Fällen von zielgerichteter Gewalt und Amok an Schulen sowie als Vergleichsgruppe auf der Verhaltensanalyse von jugendlichen Drohern ohne erkennbare Tatintention.
DyRiAS-Schule ist auch international das bislang einzig wissenschaftlich entwickelte und validierte Instrument für Risikoeinschätzungen zur Prävention von School Shootings. Die erste Version erschien 2009, die weiterentwickelte Version 2.0 ist seit 2012 in Betrieb. Letztere konnte in einer wissenschaftlichen Validierungsstudie Hochrisikofälle korrekt identifizieren und zugleich Fälle mit geringem Bedrohungspotenzial als gering risikobehaftet einstufen (Hoffmann, Roshdi & Allwinn, 2013). Nicht zuletzt unterstützt ein internationales Advisory Board von Fachleuten die Entwicklung des Systems.
DyRiAS gibt die Sicherheit, auf dem aktuellen Stand der Risikoprognose und der Forschung zu arbeiten. Sie werden anhand von 30 Fragen durch das Programm geleitet.
Zu jeder Frage werden Ihnen detaillierte Informationen zur Verfügung gestellt. Diese setzen sich zusammen aus Videos von Experten, die zu diesem Themenbereich referieren, Beispielen von realen Fällen und wissenschaftlich basierten Hintergrundinformationen.
Sie können unbegrenzt viele Fälle analysieren. Darüber hinaus können Sie immer neue Erkenntnisse in einen Fall einfließen lassen und neue Auswertungen dazu erstellen. In der Zeitreihenanalyse erkennen Sie dadurch, ob das Eskalationsrisiko steigt oder sinkt. Dieses Vorgehen ermöglicht, dem dynamischen Verlauf eines Falles gerecht zu werden.
Der Risikoreport enthält zunächst das Gesamtergebnis, ob aktuell ein geringes, mittleres oder hohes Risiko für eine schwere Gewalttat vorhanden ist. Zudem findet sich eine detaillierte Darstellung des genauen Risikoprofils, also konkret welche Faktorenbereiche ein erhöhtes Risiko in dem Fall aufweisen. Da der DyRiAS-Nutzer bei jedem vorhandenen Risikofaktor eine Beschreibung eingeben muss, wie dieser Faktor speziell in seinem aktuellen Fall aussieht, ist eine Dokumentation des Falles zusätzlich immer vorhanden (z.B. "Ein Freund berichtet, dass der Schüler mehrfach in Gesprächen Selbstmord erwähnte.") DyRiAS ermöglicht jederzeit bereits angelegte Fälle erneut zu öffnen und Änderungen in den Risikofaktoren einzutragen. Dadurch kann auch ein Verlaufsreport erstellt werden, der darstellt, wie sich das Gewaltrisiko im Laufe der Zeit entwickelt hat, also etwa ob die Gefährlichkeit zu- oder abnahm.
Nachdem die Informationen eingegeben sind, wird automatisch ein Risikoreport erstellt, den der Nutzer sofort in pdf-Form erhält. Somit ist auch ersichtlich, dass DyRiAS weder eine Checkliste noch ein psychologischer Test, sondern ein verhaltensorientiertes Analyseinstrument ist. Die einzelnen Risikofaktoren werden nicht einfach aufaddiert, sondern komplexe Zusammenhänge werden erfasst und mit statistischen Verfahren analysiert.
Über die Zeitreihenanalyse kann die Risikoeinschätzung fallbegleitend durchgeführt werden. Somit kann der Nutzer erkennen, ob das Risikopotential bei einem auffällig gewordenen Schüler steigt oder sinkt.
- Arbeiten Sie in einem Umfeld, in dem Sie mit Amok- oder Todesdrohungen im schulischen Kontext konfrontiert werden?
- Gehört die Risikoeinschätzung von Drohungen durch Jugendliche, die Gewalt gegen andere an einer Schule androhen, zu Ihren Aufgaben?
- Wird von Ihnen erwartet, dass Sie Jugendliche, die sich in einer suizidalen Entwicklung befinden, erkennen?
- Wird von Ihnen erwartet, dass Sie potentielle Amokläufer an Schulen erkennen?
- Haben Sie manchmal bei der Einschätzung von Amok- oder Todesdrohungen im schulischen Kontext durch SchülerInnen oder ehemalige SchülerInnen ein ungutes Gefühl in Bezug auf die Fallentwicklung und möchten es fundiert belegen können?
Wenn Sie eine oder mehrere Fragen bejaht haben, dann kann DyRiAS-Schule Sie bei Ihrer Arbeit unterstützen. Durch die wissenschaftlich fundierte Risikoeinschätzung von Fällen erhalten Sie eine aussagekräftige Einschätzung und können gezielt Interventionen planen.
Termin: Aktuell ist kein offenes Seminar geplant. Gerne bieten wir Ihnen die Ausbildung als Inhouse-Seminar an.
Ab sofort können Sie sich auch online für die Nutzung von DyRiAS-Schule ausbilden lassen! Kontaktieren Sie uns gern für weitere Informationen zur Online-Schulung.
Anmeldung
Wir bieten diese Fortbildung nur für Personen an, die eine DyRiAS-Schule-Lizenz erwerben möchten. Personen, die bereits in der Vergangenheit an unserem Institut das Seminar "Amok an Schulen" absolviert haben, benötigen nur einen Tag der Ausbildung. Für eine Anmeldung kontaktieren Sie uns bitte persönlich.
- Lausitzer Rundschau, 07.11.2014 ("Ein Amoklauf ist keine Kurzschlusshandlung")
- Neue Zürcher Zeitung, 24.06.2014 ("Psychologen sollen Polizei bei Drohungen helfen")
- St. Galler Tagblatt Online, 27.12.2012 ("Ein Frühwarnsystem, das funktioniert")
- Tagesanzeiger Schweiz, 30.12.2012 ("30 Fragen verraten potenzielle Amokläufer")
- Deutschlandfunk, 11.03.2011 ("Psychologe: Technisierung ist die Illusion von Kontrolle")
- Basler Zeitung, 01.09.2010 ("Computer sucht nach Amokschülern")
- SAT1, Live, September 2010 (Interview zum Prozeß vom Amokläufer in Ludwigshafen)
- Spiegel-online, 19.09.2009 ("Wie Amokläufe verhindert werden können")
- SF, Schweiz Aktuell 31.03.2009 ("Amokprävention - DyRiAS im Einsatz bei Polizei Zürich")
- Tele Züri 31.03.2009 ("Prävention von Amok an Schulen in der Schweiz")
- Stern.de, 14.03.2009 ("Amoklauf - Software zur Früherkennung")
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